07.06. 19 Uhr Rote Flora: LNG – Leider Nicht Geil

Ein Austausch mit MAPA* über die Ursachen und Auswirkungen von Gasextraktivismus und was wir dagegen tun können
Dienstag, 07.06.22, Einlass 18:30, Beginn 19:00, Rote Flora mit Aktivist*innen aus Namibia, der Ukraine, Argentinien und Deutschland. Die Veranstaltung wird teilweise in Englisch stattfinden.

Die Invasion der Ukraine hat dazu geführt, dass der dreckigen Lüge über sauberes Gas als Brückentechnologie noch weiße Flügel als Friedensenergie angeheftet wurden. Vor dem Krieg gab es in Deutschland noch kein Liquified Natural Gas (LNG)-Terminal. Seit dem Beginn des Krieges wurden ganze 12 Terminals geplant, eine Entwicklung, die von vielen als Todesurteil für Ökosysteme, die mit ihnen lebenden Menschen und für eine gerechte und dringend notwendige Energiewende gesehen wird. Dabei entkräften selbst konservative Studien das Märchen der Versorgungs(un)sicherheit: In Deutschland müssten demnach keine neuen LNG-Terminals gebaut werden, um unabhängig von russischem Gas zu werden. Dazu sind sie das Eingangstor für flüssiges Gas nach Europa, welches unter anderem mittels der hochproblematischen Fracking-Technologie in Ländern des Globalen Südens und in indigenen Territorien gefördert wird. Nicht selten arbeiten europäische Konzerne mit Milizen zusammen, um Menschen gewaltsam von ihren Gebieten zu vertreiben und so sich die Profite durch die Gasexpansion zu sichern, während sie Lebensgrundlagen zerstören, Grundwasser verseuchen, Krebsraten in den Fördergebieten in die Höhe schießen und Kriege weiterfinanziert werden können. Doch diese Form des neokolonialen Extraktivismus bleibt nicht unbekämpft – am Dienstag, 07.06.22 werden wir mit Frontline-Aktivist*innen aus Namibia, der Ukraine, Argentinien und Deutschland über ihre Kämpfe sprechen, um mit ihnen zu lernen, wie wir in internationaler Solidarität dem System entschlossen entgegentreten können.

Kommt dazu und sprecht mit uns zusammen über die Formen des Widerstands, die wir gegen dieses ausbeuterische System leisten können, bevor es vom 9.8. – 15.8. in Hamburg vom Sprechen ins Handeln geht! Denn dann wird unser Bewegungscamp stattfinden, das von massiven Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen fossile Infrastruktur gekrönt werden wird – nicht nur in Deutschland, sondern in zahlreichen anderen Ländern werden wir an diesen Tagen gemeinsam zeigen, dass der Systemwandel immanent und eine gerechte Energiewende möglich ist!

*MAPA: Most Affected People and Areas = „meist betroffene Menschen und Gebiete“


English Translation

LNG – Leider Nicht Geil: a panel with Most Affected People and Areas about the cause and impact of gas extractivism and how we can fight it

Tuesday, 07.06.22, Doors 18:30, Start 19:00, Rote Flora with frontline acitivists from Namibia, Ukraine, Argentina and Germany

The event will be in English and German.

The invasion in Ukraine has led to sticking white wings to the dirty lie of clean gas as a bridge technology and marking it as the energy source of peace. Before the war, there was no Liquified Natural Gas (LNG) terminal in Germany, since the begin of the war there are 12 terminals planned. A development which is seen by many as a death sentence for ecosystems, the living beings within and a just and desperately needed energy transformation. But even conservative studies refute the myth of supply shortages: in Germany no LNG-terminal has to be built to become independent from Russian gas. These terminals are the gateway for fossil gas to Europe which is often produced using the highly problematic fracking technology in countries of the Global South and indigenous territories. Not uncommonly the European corporations work together with militias to violently expel locals from their homelands. So they ensure the profits of gas expansion while the livelihood of countless gets destroyed, groundwater is poisened, cancer rates escalate and wars keep being financed.

But this form of neocolonial extractivism is being fought: on Tuesday, 07.06.22 we will talk with frontline acitivists from Namibia, Ukraine, Argentina and Germany about their struggles to learn together how we can fight the system with international solidarity.

From 9. to 15. August 2022 in Hamburg we take matters into our own hands. This is when our movement camp will take place, which will be accompanied by massive actions of civil disobediance against fossil infrastructure – not just in Germany, but in countless other countries we will show together that system change is immanent and another world is possible!